Strategy 2.0

Hamburg, 2023

Notes:

• Selbstständig
• Meine Themen sind alles digitale: Data, Code, Prototyping/MVPs, Strategie, Transformation
• Wirtschaftsinformatik
• Stationen: Prototypen Bau bei der Telekom, Partner und Chef-Stratege bei Jung von Matt,
• Aktuell: Digital Transformator/Stratege beim FC St Pauli (nfts, app, shop…) und Interims Data Strategy Lead bei Accenture Song (trend tooling, zg analysen)

Framework: Revealjs Farbverlauf: Huemint

Was ist ein Stratege (in einer Agentur)?

Strategen gibt es in allen Arten von Agenturen. Digitalagneturen, Markenagenturen, Kreativagenturen… man findet sie überall.

Es gibt eine allgemeine Vorstellung davon was Strategen in Agenturen tun, was sie abliefern und wie sie zu diesen Ergebnissen kommen. Heute geht es darum…

1. dieses Bild zu konkretisieren,
2. zu dekonstruieren und mit der Wirklichkeit abzugleichen
3. und einen Blick in die Transformation der Strategie zu werfen.

Das klassische Bild (tolle, klassische Beispiele)

1. Selbstwahrnehmung - “I think you under the table.” (Selbstwahrnehmung als Intellektueller und Zielgruppenversteher)
   1. Fokusgruppen zuhören und aus den Aussagen etwas rausinterpretieren
   2. Gefühl verstehen und abstrahieren - in Thesen und Aussagen
   3. Voxpops als Ohr an der Straße
2. Produkt 1 - Erkenntnis - “Was ist der Insight” (Der Mythos Insight)
   1. Aus dem Zuhören, EInfühlen und Verstehen wird dann ein Satz/ein Wort: Sleepshopper
   2. Luxus wird ausgeschrieben: Bayrische Motorenwerke statt BMW
3. Produkt 2 - Sprungbrett - “Gib mir Sprungbretter.” (Übergabepunkt Sprungbrett)
   1. Zugespitzt Aussagen, von denen aus sich Kreative ausbreiten
   2. Der Stratege präsentiert dann die Sprungbretter in der Kreation
   3. Die Kreativen gehen dann zum Arbeiten und der Stratege steuert mit der Kreativdirektion die kreativ Prozess und wählt vor allem unpassende Ideen ab
4. Produkt 3 - Präsentation - “Rhetorische Power” (Die rhetorische Kraft der Präsentation)
   1. Der Stratege schreibt die Präsentation und präsentiert beim Kunden
   2. Die Präsentation ist ein hochverdichtetes Extrakt
   3. Eine rhetorische Perle, die auch ohne Vortrag den Kunden umhaut - aufgrund der Einfachheit und der zwingenden Erzählform
5. Prozess - “Zuerst die Strategie, dann die Kreation.” (Wasserfall, First Things first)
   1. Der Stratege verteidigt die Idee
   2. Der Stratege steuert die Kreation
   3. Der Stratege gibt Leitplanken vor
   4. Der Stratege sorgt dafür das alles “On Strategy bleibt”

Die Realität (der Fuck-Up)

1. Fremdbild - Eigenbild - Clash: Der Stratege ist das Hirn und das rationale Fundament - was er selbst als intellektueller sieht, sehen andere als erfüllungsgehilfe der kreation
   1. Heute ist der Stratege nicht der Lenker und Denker, sondern der rote Pfaden der alles in einem komplexen Umfeld zusammenhält
2. Erkenntnis - Kunde: “Und wer beweist mir das?”
   1. Erkenntnis brauchen Beweise - quantitative Beweise. Alle kennen Big Data.
   2. Heute braucht es Daten
3. Sprungbrett - Kreativer: “Nee, das finde ich doof, da geht bei mir keine Welt auf”
   1. Sprungbretter sind ein unbrauchbares Zwischenprodukt und funktionieren nur in einer Welt autistischer Kreativer der 80er… lasst mich in Ruhe hier kommt das Genie
   2. Heute braucht es Kooperation
4. Präsentation - Berater: “Wir müssen aber noch zeigen das wir Multichannel und alles ganz dynamsich machen und so mit sequential Storytelling”
   1. Die Welt ist komplex. Man kann nicht alles in Pixibücher vereinfachen.
   2. Heute: Komplexität darstellen. (600 Seiten Pitchpräsentationen)
5. Prozess - Kreativchef: “Wir haben da schon eine Idee, wir mussten schon anfangen weil (ich das team schon hatte/insgesamt zu wenig zeit ist/…)”
   1. Zeit ist zu knapp um Wasserfall zu machen (durchshcnittliche Pitchdauer 2010 zu 2020)
   2. Postrationalisierung
   3. Heute: Gleichzeitigkeit und permanente Augenhöhe (Ping Pong)

Wie geht das dann also heute? Schneller schlauer

1. Der Stratege als Machine Jockey und MC
2. Die Rolle von Daten und Tools
   1. Zielgruppendaten
      1. Erason
      2. B4P
      3. YouGov Profiles
      4. JvM Filterbubble
   2. Unternehmensdaten
   3. Marktanalyse
   4. First Party Data
      1. CDU Case
      2. DZ Bank
      3. NLP Analyse
3. Die Rolle der KI als Partner und Raketenantrieb
   1. Heute: Research Begeliter, Agent, Mathe-Helfer (Tableau)
   2. Morgen: Strategie aus der Box
4. Die Zusammenarbeit mit Kreation und Beratung
   1. Wechselspiel mit der Kreation braucht Geschwindigkeit
      1. Schnelle Iterationen
      2. Mural, Miro, teams… dynamische, kooperative tools
      3. Keine Scham vor unperfekten Gedanken und Ergebnissen
   2. Erdung der Beratung braucht FUndament (Proven Slides) Reuse
      1. Slide Database - Findbarkeit
      2. Vergleichbarkeit von Folien in Logik, Duktus und Führung - nicht im Aussehen… Reuse erhöhen
      3. McKinsey Re-Use-Haltung….
   3. Es werden nicht mehrere Eier hintereinander gelegt, sondern ein großes gemeinsam
5. Die Rolle von AI in Agenturen
   1. No Code / Low Code vergleich… wirft schonmal einen Blick in die Zukunft der Agenturen
   2. Dreambooth
   3. Videotools
   4. Moodfilme
   5. Wissenschaftsding
   6. GPT3
   7. Research KIs????